13. bis 16. September
Nach zwei Tagen in Victoria war bei mir zum ersten Mal der Gedanke da: hier könnte ich leben. Ich weiß nicht, was es ausgelöst hat: die Lage rund um den Binnenhafen, Viertel mit Häusern aus dem 19. Jahrhundert, Strassen mit edlen Geschäften, aber auch skurrilen Boutiquen, Pubs mit irischer Live-Musik , der Hauch von weiter Welt beim Anlieger der Kreuzfahrtschiffe nach USA oder Alaska…und trotzdem Kleinstadt, und britischer als Großbritannien.
In Hotel Fairmont Empress, hier im Morgennebel, wird jeden Tag um 17.00 Uhr High Tea zelebriert, leider weit oberhalb unserer Preisklasse.
Wir besichtigten Emily Carrs Geburtshaus, in einem Viertel mit architektonisch interessanten Häusern aus dem 19. Jahrhundert.
Am Sonntag unternahmen wir noch einen Abstecher in den 22 km entfernten Butchart Garden. Die Geschichte des Gartens ist ziemlich ungewöhnlich. Herr Butchart kaufte das Gelände und baute jahrelang den Kalkstein ab, den er in seinem Zementwerk nahebei verarbeitete. Als der Steinbruch anfang des 20. Jahrhunderts dann vollständig abgebaut war, plante seine Frau dort als erstes den sog. versunkenen Garten.
Ja, manchmal braucht man viel Geduld, bis man die Aussicht aus dem Küchenfenster bekommt, die man sich immer schon gewünscht hat!
Als einzigen Überrest der Fabrik sieht man im Hintergrund noch einen weißen Schornstein.
Nach und nach folgten dann verschiedene Themengärten, italienisch, mediterran, japanisch ..
… und heute kommen im Jahr über eine Million Besucher und lassen sich von dieser überwältigenden Blumenpracht und Architektur verzaubern.
Vom Gewitterregen, der am frühen Nachmittag die Strassenmalereien in Victoria buchstäblich hinwegspülte, blieben wir verschont bis auf ein paar Tropfen zu Beginn unseres Besuches und dem einsetzenden Regen auf dem Weg zum Parkplatz.
Doch auch dafür hatte die Gartenverwaltung vorgesorgt, es gab nämlich Plastikschirme…
…durchsichtig, damit man auch die Blumen sehen konnte.
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