Across Canada in 12 Weeks

Oder: Kam Jules Verne bis Halifax?

ROCKY MOUNTAINEER – Felsen, Tunnels, Flüsse und ein Busballett in Kamloops

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Nach dem Abschied am Bahnhof von Banff wurden wir in unserem Wagen zu unseren Plätzen geführt und das Team, das uns die nächsten 2 Tage bis Vancouver begleiten würde, stellte sich vor. Als Begrüßung gab es erstmal Sekt bzw. Sekt mit O-Saft.

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Blitzschnell wurde uns dann ein Frühstück serviert, wobei sehr stilvoll als erstes für jeden ein heisses feuchtes Frotteetüchlein mit Silberzange gereicht wurde, damit nicht alle zum Händewaschen mussten.
Überhaupt, die Mahlzeiten! Auf jeden Fall besser als im Canadian. Sie wurden am Platz serviert, es gab ja keinen Speisewagen, doch es blieben keine Wünsche offen.
Die Tabletts waren z. B. immer mit einer weißen Leinen-Serviette verkleidet.

Frühstück 1.Teil:

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Lunch:

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Das mußte jetzt mal sein.

(Und Grüße an Marion und Klaus von GOURMET MARIE in Bensheim, Ihr bleibt im Vergleich mit ganz Kanada kulinarisch Spitze!)

Ja, liebe Manager der Deutschen Bahn, macht mal eine Dienstreise mit dem RM,
euer Service ist noch ausbaufähig!!

Doch die Mitarbeiter waren nicht nur exzellente Kellner, zwischendurch fungierten sie als Reiseleiter, Nationalpark-Scouts und manchmal auch als Stand-up-Comedians.
Die Stellen, wo eine Baumlücke ein schnelles Foto auf ein besonders attraktives Motiv ermöglichte, wurden in Sekunden angezählt, wir wurden auf Adlerhorste hingewiesen – und vor allem, das Reisetempo war durchaus gemächlich.

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Die Fahrt am ersten Tag ging vorerst noch durch die Rockies. Es gab eine interessante Stelle mit den sogenannten Spiral Tunnels, die durch zwei sich gegenüber liegende Berge führten. Kurz vor dem Eintritt in den Upper Tunnel konnten wir einen vorrausfahrenden Güterzug am Ausgang des Lower Tunnels sehen.

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Innerhalb der Berge folgt dann eine Hochebene mit der Stadt Golden. Viele kleine Siedlungen, aber auch Stellen, die für den Bau der Canadian Pacific Bahn eine Rolle spielten, lagen an unserem Weg, aber reguläre Halte gab es nirgends.

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Hier z. B. wurde 1885 beim Bau der Eisenbahn der letzte Nagel eingeschlagen, Craigellachie heißt der Ort. Wer sich für die Geschichte des Baues interessiert, wird unter CPR fündig.

Das Wetter an diesem ersten Tag war durchwachsen, wir hatten auch mal einen kurzen Schauer.

Gegen 20 Uhr erreichten wir unser Etappenziel Kamloops. Dies war zwar um einiges später als geplant, dafür war der Gepäckservice bis ins Hotelzimmer und der Bustransfer aber wieder bestens organisiert.
Wir suchten uns noch ein Restaurant und bemühten uns tapfer, die fast 20 Grad Temperaturunterschied zum Morgen in den Bergen auszuhalten.
Von Kamloops haben wir auch nicht viel gesehen. Bemerkenswert ist aber, dass zur Zeit dort 134 Bäume stehen, die während einer Kunstaktion namens YARN BOMBING bestrickt oder behäkelt wurden. Einige davon haben wir im Dunkeln fotografiert.

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Nach einer eher kürzeren Nacht – um 7.20 war Abfahrt der Busse an den Hotels, auch wieder ohne Frühstück, denn das gab es ja im Zug – begann der Tag im strömendem Regen.

Dies führte zu einer Situation, die zwar wieder eine größere Zeitverzögerung bei der Abfahrt mit sich brachte, uns aber ungemein erheiterte und so in Deutschland absolut unvorstellbar wäre.
Da der Zug ca. 300 Passagiere hatte, die auf verschiedene Hotels verteilt worden waren, gab es ca 10 bis 12 Busse, die nach und nach auf dem Bahnhofsvorplatz vorfuhren. Nachdem alle da waren, gaben sich die Fahrer per Funk untereinander Kommandos, rangierten hin und her, um dann wie choreographiert vor die jeweiligen Zugwaggons zu fahren.

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Damit nicht genug, die jeweiligen Wagenstewards kamen mit riesigen Schirmen, und brachten jeden einzeln von der Bustür bis zur Zugtür.
Dieses Busballett war die Verspätung wert.

Die Umgebung von Kamloops war immer noch gebirgig, wirkte aber sehr karg.

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So fuhren wir dann eine Zeitlang durch diese Felsenlandschaft, später dann durch den Canyon des Thompson River und nach dessen Zusammenfluss mit dem Fraser River durch den Fraser Canyon, bis sich am Nachmittag die Szenerie im Okanagan Valley weitete.

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Die wenigen Smartphone-Fotos, die ich von den ca. 300 nur an diesem Tag aufgenommenen ausgewählt habe, geben nur einen Bruchteil der Landschaft wieder, es war wirklich ein Feuerwerk von Eindrücken.

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Wie schwierig es manchmal war, die Fotos zu machen, zeigen die etwas missglückten vom ‚Hell’s Gate‘ im Fraser Canyon. Hier ist der beste Blick auf die Engstelle aus der darüber installierten Seilbahn zu sehen, ich habe mit Mühe und Not eine Gondel und die Fußgängerbrücke erwischt.

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Doch irgendwann geht die schönste Zugfahrt zuende und kurz nach 17 Uhr fuhren wir pünktlich – niemand hatte damit gerechnet – in den Bahnhof von Vancouver ein.
Auch hier wieder großes Personalaufgebot, schnelle Gepäckabfertigung und ein Shuttlebus zu den einzelnen Hotels.

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Der Abschluss unseres Tages war ein Dinner im Hotel und ein kurzer Spaziergang an der Waterfront mit schönem Abendlicht.

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