Die Stadt, die laut Reiseführer mit Barcelona oder Sydney als eine der schönsten Städte der Welt gilt, zeigte sich überwiegend verhüllt.
Das konnte morgens der Nebel sein, der die nördlichen Berge unsichtbar machte, das konnte mal ein kleiner Schauer oder ein paar Tropfen zwischendurch sein – also das, was man so schön unbeständig oder durchwachsen nennt.
Wir kamen Montagabend, den 26. August an und hatten den Dienstag und den Mittwoch Zeit, die Stadt ein wenig kennenzulernen.
Verbunden damit war wiederum ein Ausflug in eine Wäscherei, diesmal entschieden wir uns für die 4-Minuten-Variante, zwei Minuten zum Abgeben und zwei zum Abholen. Der freundliche Chinese, der den Rest dazwischen für uns erledigte, sprach sogar recht gut deutsch.
Am ersten Tag erforschten wir die Gegend rund um die Robson Street,
danach den Library Square
mit der in den neunziger Jahren erbauten Public Library
und die Harbourside.
Das Stadtbild ähnelt demjenigen Torontos.
Hochhäuser mit Glas und Pracht, dazwischen historische Gebäude, oft sind dies Kirchen,
aber auch Jugendstil- und klassizistische Fassaden haben wir entdeckt.
Dazwischen immer wieder entkernte ältere Hochhäuser, die in Eigentumswohnungen umgewandelt werden.
Eine Besonderheit sind winzige Gässchen, in denen elektrische Leitungen verlegt sind, es sieht für deutsche Augen abenteuerlich aus.
Am zweiten Tag entschieden wir uns aufgrund des bereits erwähnten Wetters gegen eine Fahrradtour in den Stanleypark und schauten uns den alten Stadtteil ‚Gastown‘ an.
Dort ist die Hauptattraktion eine dampfgetriebene Uhr, die jede Viertelstunde den Westminster-Glockenschlag mit verschieden gestimmten Pfeifen – und viel Dampf natürlich – ertönen lässt. Als Premiere im Blog solltet ihr eigentlich ein kleines Video der Steamclock hier finden, technische Probleme haben es nicht erlaubt, es direkt
einzubauen, doch hier folgt der Link auf einen Server … hoffentlich …
Auch sonst hat der Stadtteil viel Charme, viele Häuser sind niedrig, z.T. phantasie- und liebevoll restauriert, es gibt nette Läden und Restaurants.
Der Weg in die Wäscherei führte uns jedoch auch durch ein Wohngebiet mit trostlosen Wohnblocks, mit viel sichtbarer Armut bei den Passanten und nirgends sonst sind uns im Stadtbild soviel Obdachlose und Strassenkinder aufgefallen.
Die Zeitverzögerung unseres Blogs ließ mich diesen Beitrag während unseres zweiten Aufenthaltes in Vancouver schreiben. Ich war ja beim ersten Aufenthalt etwas enttäuscht, doch diesmal hat mich der nachgeholte Ausflug in den Stanleypark etwas mit der Stadt versöhnt – sie ist doch sehr schön. Ob der Ausflug mit Rad und wie das Wetter war, mehr beim entsprechenden Blog-Eintrag, falls wir dann nicht sowieso schon wieder zuhause sind.
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