10. bis 13. September.
Wir fuhren weiter zur Ostküste der Insel, wo wir in Nanoose Bay drei Übernachtungen bei Our Place B&B gebucht hatten. Dieses sehr liebevoll geführte und geschmackvoll eingerichtete Bed and Breakfast wird von Lorraine und Lewis betrieben, einem Paar das ebenfalls europäische Wurzeln hat: Bei Lorraine sind es britische Wurzeln, während Lewis aus den Niederlanden stammt, aber einige Jahre seiner Kindheit in Deutschland gelebt hat und sehr gut deutsch spricht.
Nanoose Bay liegt wie gesagt nicht an der Pazifikküste, sondern auf der gegenüber gelegenen Seite der Insel, an der Meeresstraße ‚Strait of Georgia‘, die Vancouver Island vom Festland trennt. Diese Seite der Insel hat ein wesentlich milderes Klima als die westliche Seite: Sie hat mehr sonnige Tage, und die Berge in der Mitte schützen sie vor den Stürmen des Pazifik. Daher ist der Südosten der Insel, der auch leichter zugänglich ist als der Norden, besonders beliebt bei den Kanadiern als Standort für ein Wochenendhaus oder auch als Alterswohnsitz.
Schon bei der Ankunft in Nanoose Bay merkten wir gleich, dass hier hauptsächlich wohlhabende Leute leben: Große Grundstücke, großzügige und adrette Häuser, liebevoll gestaltete Gärten und Vorgärten, womöglich noch ein Zugang zum Wasser und ein Motorboot am Bootssteg.
Was uns außerdem auffiel: Auch hier sind die Wildtiere allgegenwärtig. Zwar begegneten wir hier keinen Bären, aber Rehe und Hirsche liefen uns mehrmals über den Weg. Sie spazieren hier seelenruhig über die wenig befahrenen Straßen, aber auch quer durch die Gärten ( sehr zum Ärger der Anwohner, die um ihre Blumen und Gemüse bangen).
An den folgenden beiden Tagen hatten wir einige praktische Verrichtungen (Einkäufe, Wäscherei) zu erledigen, aber es blieb doch noch genug Zeit übrig, um wenigstens ein paar der vielen Anregungen aufzugreifen, die wir auch diesmal von unseren Gastgebern erhielten: Wir besuchten den Brickyard Beach bei Fairwinds,
den Community Beach Park in Parksville,
sowie den nahe gelegenen Rathtrevor Beach Provincial Park;
bei einem Abendessen im Restaurant „The Landing“ konnten wir einen
stimmungsvollen Sonnenuntergang erleben.
Wir erkundeten die benachbarte Stadt Nanaimo, nach Victoria die zweitgrößte Stadt der Insel, die erfolgreich den Wandel von einer eher proletarisch geprägten Industriestadt (v.a. Bergbau und Sägewerke) zu einem modernen Dienstleistungs- und Tourismus-Zentrum vollziehen konnte und die insbesondere einen sehr großen Yachthafen (Marina) aufweist,
und wir genossen einen weiteren Sonnenuntergang bei einem Spaziergang zum Madrona Point, der nur einige hundert Meter von unserem B&B entfernt war.
Und nicht zuletzt nahmen wir auch noch ein paar Anregungen in puncto kanadischer Literatur mit.
(wird gegebenenfalls noch ergänzt)
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