Across Canada in 12 Weeks

Oder: Kam Jules Verne bis Halifax?

12. August 2013
von Christa Zencke
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Auf der Farm von Glenda und Alan

Am Donnerstag, den 1. August trafen wir Brian und Lucy in Charlotteville, der Haupstadt von PEI, um von dort aus unseren Weg zu Alan und Glenda gemeinsam fortzusetzen. Zum Verwandschaftsgrad nur soviel: Glenda und Martin haben gemeinsame Urgroßeltern, die zugleich Großeltern von Brian sind. Glenda ist Brians Nichte.
Die Farm, die Glenda und Alan sich seit 4 Jahren  aufgebaut  haben, liegt im Nordteil der Insel. Als wir am späten Nachmittag ankamen, war es Zeit, die Kühe zu melken.

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Und die beiden Kälber zu füttern.

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Die beiden lebten früher im Westen Kanadas, haben dann vor 4 Jahren das Grundstück gekauft und nach und nach Wohnhaus, ein weiteres Haus mit Werkstatt, Stall und Nebengebäude erbaut, alles in Eigenleistung. Die Kühe waren zuerst nicht vorgesehen, mittlerweile haben sie 3, und versorgen sich mit eigener Milch und allen Produkten wie Sahne, Butter, Yoghurt und mehreren Sorten selbstgemachtem Käse, aber auch Fleisch, wenn die Kühe geschlachtet werden.
Auch Hühner und einen Hahn und mindestens 10 halberwachsene Küken gab es. Seit meiner Kindheit hatte ich keine mehr in dieser Größe gesehen. Aufs
Foto  brachte ich nur die Eltern, die Kleinen waren sehr  scheu.

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Wir verbrachten 2  interessante Tage und hatten viele Fragen über ihre sehr konsequente Lebensform. Und Glenda verwöhnte uns mit ihren Produkten und brachte Mahlzeiten auf den Tisch, wie sie frischer und wohlschmeckender nicht sein konnten, von der Auswahl der Gemüse und Kräuter direkt aus dem Beet, bis zu den Kartoffeln, die Alan kurz vorm Lunch ausgrub.

Wir waren alle sehr beeindruckt von der gelebten Nachhaltigkeit, ihren Plänen und Ideen.
Der Samstagabend brachte einen Besuch des Tyne Valley Oyster Festivals – bereits erwähnt im Blog-Eintrag über Hummer und Co. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Glendas ‚Lobster Newburg‘ und ihr Cheesecake, das Dinner des ersten Tages, waren absolut köstlich. 

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9. August 2013
von Christa Zencke
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Exkurs: Hummer, Austern, Jakobsmuscheln oder: Geld sparen mit McDonalds

Richards Eatery ist das Stichwort für die Beantwortung einer Frage, die Euch Blog-Leser bestimmt alle beschäftigt: Bekommen die beiden denn genug zu  essen..?? und wenn ja, was denn?
Zur Menge haben wir keine Fotos gemacht, aber wir fürchten beide, dass  wir in den letzten Wochen nicht mehr in die Herbsthosen passen werden.
Zu den Gerichten: vieles ist  sehr anders als bei uns. Doch hier in den atlantischen Provinzen kann man mit Fisch und Meeresfrüchten glücklich werden. Allen voran natürlich mit dem Hummer.

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Unser Guide in Halifax gab uns den Tipp mit McDonalds, die saisonal Lobster-Rolls zu einem sehr annehmbaren Preis
anbieten, und so konnten wir dann auch mal einen Tag Geld sparen  – mit Hummer.

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Die Jakobsmuscheln umwickeln sie mit Bacon und frittieren sie, wie so vieles andere auch.
Die Austern auch manchmal. Ein paar nette Fotos haben wir noch vom Tyne Valley Oyster Festival, wo zuerst der Tyne Valley Oyster Chucking Champion und später in der Nacht der Canadian … Champion ermittelt wurden.
Zuerst haben sie sortiert und später dann die Austern geöffnet. Es war ein tiefer Einblick in die kanadische Seele…

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6. August 2013
von Martin Zencke
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Erste Highlights auf PEI

Noch vor der ersten Übernachtung auf PEI und vor dem Zusammentreffen mit den Verwandten hatten wir uns zwei Zwischenziele ausgeguckt, die mehr oder weniger am Weg lagen: ein Freiluft-Museum genannt Orwell Corner Historical Village sowie ein Abstecher zum Strand an der Nordküste sollten es sein.

Orwell Corner hielt alles, was wir uns davon versprochen hatten, und ist sehr zu empfehlen. Es gab viel zu sehen – unter anderem einen Stall mit Pferden, Kühen, Ziegen, Schweinen, Kaninchen und (natürlich frei laufenden) jungen Kätzchen; eine Schmiede, eine „Schindelmühle“, eine Schule, einen Kaufladen samt Wohngebäude und einen Saal, der wohl früher sowohl für Tanzfeste als auch für Dorfversammlungen etc. genutzt wurde, heute aber den „Tea Room“ beherbergt.

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Im Laden trafen wir eine Dame, die an diesem Ort geboren wurde und ihr ganzes Leben hier verbracht hat; sie gab uns bereitwillig Auskunft, beantwortete alle unsere Fragen sehr sachkundig und schilderte das Dorfleben in alten Zeiten in sehr lebhaften Farben.

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An der Nordküste genossen wir es, am Spülsaum entlang zu wandern; das unverhoffte Highlight war aber das Abendessen bei Richard’s Eatery: Zwar mussten  wir fast 50 min warten,  aber das hat sich gelohnt, denn dies waren die besten Fish & Chips, die ich je gegessen habe. Während wir warteten, stellten wir dann auch fest, dass dieser Fisch-Imbiss schon so berühmt ist, dass sogar in der New York Times eine lobende Kritik darüber erschienen ist. Diese Empfehlung können wir nur bekräftigen!

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1. August 2013
von Christa Zencke
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Prince Edward Island

31. JULI 2013 – Unser Tag 13 brachte uns mit der Fähre nach PEI, wie die Insel / Provinz hier kurz genannt wird. Man braucht übrigens erst beim Verlassen der Insel zu zahlen, es gibt dazu nur zwei Möglichkeiten, die Fähre oder eine 12 km lange Brücke, die auch was kostet.

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Hier gibt es jetzt erst mal einen BLOG-STOP, da wir hier bei Verwandten eingeladen sind und vermuten, dass die Netz-Situation instabil sein wird.
Im schlimmsten Fall bis zum 11. August.
Aber ihr habt ja jetzt genug zu lesen.

Und herzliche Glückwünsche an alle Geburtstagskinder der letzten 5 Tage!!

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1. August 2013
von Christa Zencke
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Five Islands

In Truro erledigten wir ein paar Einkäufe, hielten uns aber nicht länger auf. Unsere Tagesetappe für Tag 12 wäre eigentlich recht kurz gewesen, vom Hotel in Truro bis zur Pictou Lodge ca. 80 Kilometer – aber für Kanada ist das ja fast gar nichts. Also suchten wir uns noch einen Abstecher zu einer Inselgruppe an der Bay of Fundy aus, der sich auch sehr gelohnt hat. Wir wollten doch nochmal die Tidenunterschiede sehen. FIVE ISLANDS PROVINCIAL PARK war überschaubar, sodass wir bei einem Picknick und anschließendem Spaziergang die Ruhe und Weite der Landschaft bei kurz nach Niedrigwasser

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genießen konnten.

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Wie man sieht, war das Wetter sehr bewölkt und am Nachmittag gab es auch noch ein Gewitter.
Auf der Rückfahrt kamen wir nacheinander durch Lower, Central und Upper Economy. Auch viele andere Ortsnamen sind hier schottisch 😉

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Spät erst erreichten wir unsere  Lodge, die sehr idyllisch gelegen war und an diesem Abend gelang mir das erste Mal ein Foto vom Sonnenuntergang – muss auch mal sein.

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1. August 2013
von Christa Zencke
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Annapolis Valley und Bay of Fundy

Unsere Tagesetappe von Digby nach Truro war landschaftlich sehr abwechslungsreich. Wir kamen auf dem Evangeline Trail durch ein fruchtbares Tal, wo sogar Wein angebaut wird. Hier siedelten die aus Frankreich eingewanderten Akadier, die im Laufe der Geschichte vertrieben wurden, weil sie unabhängig bleiben wollten. Henry Wadsworth LONGFELLOW hat in einem Gedicht das Schicksal von Evangeline beschrieben. Ihre Statue steht in einem schönen Park vor einer Gedenkstätte in der Bucht, wo ‚Le grand derangement‘ stattfand.

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Der Trail führt am südlichen Ufer der Bay of Fundy entlang. Der Tidenhub ist hier der höchste der Welt, nicht weniger als 15 Meter. Bei Ebbe sieht es völlig anders aus als bei Flut. Link siehe auch Martins Beitrag für Tag 10 und Tag 11.

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1. August 2013
von Martin Zencke
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Kleine Entdeckungen entlang der Bay of Fundy

Am Tag 11 hatten wir eine relativ lange Tagesetappe zu bewältigen, nämlich von Digby bis Truro. Die gesamte Strecke auf kleinen Landstraßen zurückzulegen wäre zu anstrengend gewesen, und nur via Highway wär’s zu langweilig. Wir wählten daher eine gemischte Route.

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Annapolis Royal sowie Wolfville waren die beiden Städtchen, die wir uns als Zwischenhalt ausgeguckt hatten, weil sie im Reiseführer & Prospekten als architektonisch interessant bezeichnet wurden.

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In beiden Fällen waren wir dann doch mittelmäßig enttäuscht – was aber nicht daran lag,  dass die betreffenden Gebäude ohne Reiz wären, sondern daran, dass der Stadtkern selbst jeweils eher unattraktiv und wenig fotogen wirkte und die interessanteren Gebäude breit über das Stadtgebiet verstreut waren – also nicht empfehlenswert für den eiligen Touristen; und zu denen zählten wir in diesem Abschnitt der Reise, da die Übernachtungen als Teil eines Pauschalangebots vorgebucht waren.

Ähnlich erging es uns mit den Reizen, die die Bay of Fundy insgesamt zu bieten hat: Auch die erschließen sich dem Besucher im Grunde erst dann,  wenn er genügend Zeit mitbringt, um mindestens 6 Stunden an einem Ort zu verweilen und diesen somit sowohl bei Niedrigwasser als auch bei Flut zu erleben. Denn dieser Meeresarm ist immerhin berühmt dafür, dass hier die höchsten Tiedenhübe auf der ganzen Welt vorkommen: 16 Meter im Durchschnitt, und 21 Meter bei einer Springflut. Warum das so ist, und weitere Einzelheiten dazu lest Ihr am besten bei Wikipedia nach, entweder auf Deutsch oder noch ausführlicher auf Englisch.

Aus besagten Gründen hatten wir soviel Zeit nicht, und der Anblick bei Ebbe erinnert doch mehr an eine Mondlandschaft. Aber gegen Abend bei etwas höherem Wasserstand wurden wir doch noch mit stimmungsvollen Aussichten belohnt.

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Immerhin gab es noch zwei unverhoffte Entdeckungen,  über die ich berichten kann. Da ist zum einen das Sachsencafe in Annapolis Royal zu erwähnen, das uns Gelegenheit bot, uns mit frischem Brot nach deutschem Rezept sowie mit Brezeln zu versorgen – eine kostspielige aber willkommene Abwechselung, denn das Toastbrot,  das man hier sonst angeboten bekommt, verliert doch schnell seinen Reiz.

Zum anderen stießen wir in der Auslage einer Buchhandlung auf eine Biografie von Mona Parsons, die wir zwar nicht kauften aber doch so faszinierend fanden, dass wir sie bei Wikipedia nachschlugen: Eine Kanadierin, die in dieser Gegend aufwuchs und später einen reichen Holländer heiratete, dann aber während des Zweiten Weltkriegs und während der Zeit der deutschen Besatzung sich einem Widerstands-Netzwerk anschloss,  in deutsche Gefangenschaft geriet, Zwangsarbeit leisten musste und nur mit viel Glück kurz vor Kriegsende fliehen und ihr Leben retten konnte. Sie ist ein ähnlicher Jahrgang wie meine Großmutter, die 1903 als Kind deutschstämmiger Eltern in Lincoln/England geboren wurde und dann mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder – eben dem, der später nach Kanada auswanderte – während des Ersten Weltkriegs nach Deutschland zurückkehrte, während der Vater und die älteren Brüder in englischer Internierung verbleiben mussten. Sie heiratete später einen Kaufmann, der zwar kein Holländer war aber bei einer niederländischen Firma angestellt war. Welch merkwürdige Parallelen,  aber auch welch brutaler Kontrast zwischen diesen beiden Frauen-Biographien!

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31. Juli 2013
von Martin Zencke
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Kejimkujik Lake und erste Eindrücke von der Mi’kmaq-Kultur

Am Tag 10 unserer Reise führte die vorgeplante Strecke uns weg von der Atlantik-Küste: Die nächste Übernachtung war in Digby an der Bay of Fundy gebucht; wir mussten also die Halbinsel Nova Scotia durchqueren.

Es war natürlich klar, dass wir auf dem Weg dorthin die wichtigste Attraktion ansteuern wollten, die das Binnenland zu bieten hat, nämlich den
Kejimkujik National Park mit dem gleichnamigen See (siehe auch hier). Dieser See mit seinen zahlreichen Neben-Seen, Inseln und Inselchen ist seit Menschengedenken ein Treffpunkt und ein Rückzugsgebiet der Mi’kmaq: das ist das hier ansässige Indianervolk – wobei ich diese Formulierung eigentlich gar nicht verwenden sollte, denn heute spricht man fast ausschließlich nur noch von „First Nations“. Ich verwende sie aber doch, um mich bei den Lesern aus Deutschland besser verständlich zu machen.

Den Nationalpark erlebt man natürlich am intensivsten, indem man dort mehrere Tage bleibt und im Zelt übernachtet, oder aber indem man eine Tagestour unternimmt – sei es als Wanderung oder als Kanu-Tour.
Leider reichte unsere Zeit weder für das eine noch für das andere; sie reichte aber für 3/4 Std Lesen & Anschauen der Objekte & Erläuterungen zur Mi’kmaq-Kultur im Visitors Information Center, für 3/4 Std Rast mit Coffee und Ice Cream (es gab auch Fast Food-Gerichte, aber leider keinen Kuchen), für 1/4 Std Fahrt über Schotterstraßen zu einem etwas abgelegenen Wald-Parkplatz sowie für 1 1/2 Stunden Foto-Spaziergang. Letzterer verlief durch lockeren Wald bis an die Spitze einer kleinen Halbinsel, genannt Peter’s Point.

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Die wunderschönen Ausblicke, die sich uns dort boten, waren wirklich aller Mühen wert!

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Übrigens hatte ich mich an diesem Tag erstmals mit den Panorama Funktionen der Kamera-App bzw. spezialisierter Apps vertraut gemacht. Erste Ergebnisse seht Ihr hier …

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… sowie in etwas besserer Qualität hier und hier und hier.

Veröffentlicht mit WordPress für Android

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31. Juli 2013
von Christa Zencke
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Übernachtung vor Oak Island / Ein Tag in Lunenburg

Unser Hotel in Western Shore hatte ein kleines Museum für die direkt vorgelagerte Insel OAK ISLAND oder  auch MONEY PIT eingerichtet.

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Hier wird wohl seit mehr als 200 Jahren nach intensiv nach einem Schatz gesucht, aber die Insel gibt ihr Geheimnis nicht preis. Sehr spannende Geschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oak_Island_(Nova_Scotia)

Tag 9 unserer Reise führte uns nach Lunenburg, Kanadas älteste deutsche Siedlung, 1753 gegründet, und seit 1995 UNESCO-Weltkulturerbe. Im Hafen gab es ein Rennen historischer Segelboote.
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Die bunt bemalten Holzhäuser sind charakteristisch.

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29. Juli 2013
von Martin Zencke
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Peggy’s Cove im Nebel

Peggy’s Cove mit seinem Leuchtturm Peggy’s Point ist eine der wichtigsten touristischen Attraktionen Nova Scotias. Es lag nur ein wenig abseits der Strecke von Halifax zu unserem nächsten Nachtquartier im „Oak Island Resort“. Da war klar, dass wir das nicht auslassen dürfen.

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Die Geschichten und Legenden, die sich um dieses kleine Fischerdorf und seine Namensgeberin Peggy ranken, will ich hier nicht wiedergeben – Ihr könnt sie im Abschnitt „History“ des englischsprachigen Wikipedia-Eintrags nachlesen.

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Erwähnenswert ist aber die sehr spezielle Stimmung, in der Peggy’s Cove sich uns präsentierte: Wir kamen erst am späten Nachmittag dort an, und alles lag im Nebel, wie in Watte gepackt. Es war aber kein ganz dichter Nebel – die Sonne schaffte es gerade noch, einige Strahlen hindurch zu schicken und so die Szenerie aufzuhellen. Wirklich ein besonderes Erlebnis!

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